Intrapreneurship – Wie Sie Ihre Mitarbeiter:innen zu Unternehmer:innen machen

Geschrieben von Heike Schönmann

Eine Zutat für erfolgreiche Innovation im Unternehmen: Intrapreneurship – Das Unternehmer:innentum im Unternehmen.

Der Begriff ist eine Wortschöpfung aus dem englischen „intra-corporate” für unternehmensintern und „entrepreneur” für Unternehmer:in. Der Begründer dieses Begriffs, Gifford Pinchot III, beschreibt Intrapreneure aktuell mit den folgenden Worten:

  1. Intrapreneurs are employees who do for corporate innovation what an entrepreneur does for his or her start-up: Intrapreneure arbeiten wie die Gründer:innen ihres eigenen Start-ups innerhalb eines Unternehmens. Sie brennen für ihre Idee, setzen sie mit vollstem Engagement um, entwickeln diese weiter und arbeiten in schlanken und ergebnisorientierten Strukturen.
  2. Intrapreneurs are the dreamers that do. Die Spinner, die Querdenker, die Visionäre, die aber gleichzeitig mit einer hohen Umsetzungskraft Dinge zum Leben erwecken.
  3. Intrapreneurs are self-appointed general managers of a new idea. Intrapreneure arbeiten wie Produktverantwortliche an ihren eigenen Ideen. Sie setzen alles daran, diese mit voller Verantwortung zum Erfolg zu führen. Sie suchen nach Verbündeten, testen ihre Produkte im Markt, gehen in Interaktion mit den Kund:innen und sichern sich die Unterstützung des Managements.
  4. Intrapreneurs are drivers of change to make business a force for good. Intrapreneure sind häufig darüber motiviert, sinnstiftende Innovationen umzusetzen. Insbesondere die Generation Y sucht nach Sinn und Selbstbestimmung in ihrer täglichen Arbeit.[1]

ABER: Wie können Unternehmen die Rahmenbedingungen schaffen, um Intrapreneurship zu einer Erfolgsgeschichte zu machen? Denn Intrapreneure unterscheiden sich häufig stark von anderen Mitarbeitenden in einem Unternehmen und müssen daher auch auf andere Weise gesteuert werden[2]:

  1. Unternehmen müssen Intrapreneure unterstützen und motivieren, ihre Ideen wertschätzen und Fehler tolerieren. Hier spielt eine offene, innovationsfreudige Unternehmenskultur eine große Rolle. Diese sollte vom oberen Management vorgelebt werden.
  2. Intrapreneure brauchen Autonomie und Verantwortung: Damit sind eigenständige Lösungen statt bekannter Wege und weniger Bürokratie und Kontrollmechanismen gemeint.
  3. Intrapreneure brauchen Ressourcen, zum einen zeitlich, aber auch qualitativ durch den Zugang zu Kapital oder Experten für eine schnelle Umsetzung ihrer Ideen. Ein Beispiel ist Googles unternehmensinterne Regelung, dass Mitarbeitende 20% ihrer Zeit für Projekte außerhalb des Tagesgeschäfts nutzen dürfen.
  4. Unternehmen müssen Intrapreneuren eine kreative Vergütung bieten. Dies geschieht z. B. durch kurz- und langfristige Ziele oder eine Gewinnbeteiligung, die die Risikobereitschaft der Unternehmer im Unternehmen stärken kann.
  5. Intrapreneure brauchen intensive Kommunikation: von einem offenen Wissensaustausch innerhalb des Unternehmens oder mit Expert:innen bis hin zu interaktiven Formaten zur Generierung von Ideen.

Vorteile von Intrapreneurship für Unternehmen und Mitarbeitende

Die Vorteile von Intrapreneurship im Unternehmen sind vielfältig. Erfolgreich entwickelte und auf den Markt gebrachte Innovationen sichern nicht nur langfristig die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, sondern steigern auch potenziell Umsätze durch ein erweitertes Produktportfolio.

Auch die Unternehmenskultur profitiert unmittelbar von Intrapreneurship. So kann im besten Falle die Art und Weise, wie Intrapreneure agieren, in die Organisation hinein „abfärben“. Hohes Engagement, Begeisterung für die tägliche Arbeit und engagierte Teams sind nur einige Beispiele. Der sogenannte Tone from the top, der Offenheit gegenüber neuen Modellen und Fehlertoleranz vorlebt und kommuniziert, ist ein weiterer Baustein.

In Zeiten des „War for Talent“ wird Intrapreneurship auch zunehmend zu einem Tool, talentierte Mitarbeitende an das eigene Unternehmen zu binden. „In der Regel sind Intrapreneure die zufriedeneren Mitarbeiter,“ heißt es in einem Gründerblog. Und die Teile der Generation Y, die nach mehr Sinn und Selbstbestimmung suchen, finden sich in diesem Modell möglicherweise besser wieder, als in klassischen Karrieren.

Finden und fördern Sie also die Intrapreneure in Ihrem Unternehmen. Sie werden davon profitieren! [3]

[1] Gifford Pinchot: Four Definitions for the Intrapreneur: Dreamers who do (30.10.2017)
http://www.pinchot.com/2017/10/four-definitions-for-the-intrapreneur.html

[2] Deloitte Whitepaper Intrapreneurship

[3] Buchtipp: Nicolas Bry: The Intrapreneurs‘ Factory: A practical guide for corporate managers, to leverage intrapreneurship for their business, their employees, and the greater good

Heike Schönmann
Heike Schönmann

Geschäftsführerin bei nextexitfuture. Beraterin, Trainerin und Coach mit Fokus Frauen in Führungspositionen und Betriebliches Gesundheitsmanagement. Mehrjährige Führungserfahrung im Bereich Personalentwicklung. Projektleitung Gender Diversity und Health Management im Konzern.

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