Crowd Working

Crowd Working

Geschrieben von Heike Schönmann

In der Corona-Pandemie hat eine neue Form des Arbeitens stark an Fahrt aufgenommen: Crowd Working.

Beim Crowd Working, auch unter dem Begriff Crowd Sourcing oder Gig Economy bekannt, vergeben Auftraggeber*innen zeitlich und inhaltlich begrenzte Aufgaben über Online-Plattformen an Crowd Worker*innen. Das Arbeitsverhältnis ist also begrenzt auf die Bearbeitung der jeweiligen Aufgaben. Bei diesen kann es sich um einfache Microtasks, die nur wenige Sekunden dauern, bis hin zu mehrtägigen Programmierungsaufträgen handeln. Die Entlohnung findet entweder pro erledigtem Job oder aber nach Wettbewerbsprinzip statt.

Einer EU-Erhebung zufolge bezogen bereits 2018 etwa 2,7 Millionen Menschen in Deutschland mindestens die Hälfte ihrer Einnahmen aus Plattformarbeit oder arbeiteten mindestens zehn Stunden die Woche für eine Plattform. In der Pandemie ist die Nachfrage nach Crowd Work zwischenzeitlich um 40 Prozent gestiegen.

Maximale Flexibilität und viel Know-how

Inzwischen haben viele Unternehmen gemerkt, welche Vorteile das Crowd Working mit sich bringen kann: Dank der ausschließlich digitalen Zusammenarbeit können Auftraggeber*innen auf das Know-how einer weltweiten Crowd zugreifen und so einfacher und schneller die perfekte Kurzzeit-Mitarbeiterin für spezifische Aufgaben finden. Gleichzeitig müssen sie sich nicht an Mitarbeiter*innen binden, sondern können ihren Bedarf flexibel an anstehende Projekte und Aufgaben anpassen.


Doch nicht nur die Unternehmen profitieren. Auch Crowd Worker*innen genießen eine maximale Flexibilität – sowohl was Arbeitszeit als auch den eigenen Aufenthaltsort angeht. Gerade in Zeiten von Corona zahlt sich diese Flexibilität für viele aus.

Auch zeigen Untersuchungen der Universitäten Bielefeld und Paderborn, dass Männer wie Frauen im Crowdworking gleichermaßen angestellt und bezahlt werden. Einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung macht diese neue Form der Arbeit also auch!

Große Flexibilität bringt auch großes Risiko

Aber natürlich bringt das Crowd Worken nicht nur positive Aspekte mit sich. Crowd Worker*innen sind nicht arbeitsrechtlich abgesichert. Aus diesem Grund ist diese Tätigkeit für viele lediglich eine Beschäftigung, der sie nebenher nachgehen, um sich etwas dazu zu verdienen.


Auch die unvorhersehbare Unregelmäßigkeit von geeigneten Jobs, die minimale Kommunikation zwischen Unternehmen und Mitarbeiter*innen und die verhältnismäßig geringe Vergütung, besonders im Bereich der Microtasks, halten viele von diesem Arbeitsmodell ab.

Trotzdem eine Chance für die Zukunft

Trotz Allem birgt das Crowd Working gerade in Zeiten einer globalen Pandemie mit seiner Flexibilität ein enormes Potenzial – für Arbeitnehmer*innen ebenso wie für Unternehmen.


Eine Gestaltungsoption, die einigen der angeführten Nachteile entgegenwirken würde, wäre beispielsweise das unternehmensinterne Crowd Working. Die Bertelsmann Stiftung schreibt dazu:

„Dabei stellt das Unternehmen eine unternehmensinterne Plattform zur Verfügung, auf der Abteilungen z.B. Projekte, Zusatzarbeiten oder Unterstützungsbedarfe anmelden können. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich dann zu diesen Aufgaben melden und ihre Kompetenzen einbringen. Unternehmen bietet dies die Möglichkeit, auftragsschwächere Zeiten sinnvoll zu nutzen oder bisher verborgenes Innovationspotential zu heben. Zudem können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Teilnahme an Projekten den eigenen Job um neue Aufgaben anreichern oder sich auf höherqualifizierte Stellen im Unternehmen bewerben“. [1]

Es zeigt sich also, dass das Potenzial des Crowd Workings in Bezug auf eine Transformation hin zu einer Arbeitswelt der Zukunft nicht zu unterschätzen ist. Eine Möglichkeit zur Umsetzung innerhalb von Unternehmen bietet beispielsweise der Talentmarktplatz unseres Kooperationspartners tandemploy, jetzt Phenom (https://www.tandemploy.com/de/).  

nextexitfuture berät und unterstützt Sie auf diesem Weg in die Zukunft der Arbeit.
Kontaktieren Sie uns dazu gerne!

[1] https://www.zukunftderarbeit.de/2020/05/07/crowdwork-die-arbeitsform-der-zukunft-forschungsergebnisse/

Heike Schönmann
Heike Schönmann

Geschäftsführerin bei nextexitfuture. Beraterin, Trainerin und Coach mit Fokus Frauen in Führungspositionen und Betriebliches Gesundheitsmanagement. Mehrjährige Führungserfahrung im Bereich Personalentwicklung. Projektleitung Gender Diversity und Health Management im Konzern.

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