Wie die Crowd die Zukunft der Arbeit beeinflusst

Geschrieben von Nele Hyner

Die Corona-Pandemie hat zahlreiche Unternehmen über ihre eigene Rückständigkeit stolpern lassen. Fehlende Flexibilität, steile Hierarchien und unzureichende Digitalisierung sind nur einige der Probleme, die spätestens seit dem ersten Lockdown präsenter denn je auf eine Transformation der Arbeitswelt drängen.

Crowdworking – Arbeitsform der Zukunft

Eine Form des Arbeitens hat in diesem Zusammenhang viel Potenzial und könnte die Zukunft der Arbeit maßgeblich mitbestimmen: Crowdworking.
Beim Crowdworking, auch unter dem Begriff Crowdsourcing oder Gig Economy bekannt, vergeben Auftraggeber*innen zeitlich und inhaltlich begrenzte Aufgaben über Online-Plattformen an Crowdworker*innen. Das Arbeitsverhältnis ist also begrenzt auf die Bearbeitung der jeweiligen Aufgaben. Bei diesen kann es sich um einfache Microtasks, die nur wenige Sekunden dauern, bis hin zu mehrtägigen Programmierungsaufträgen handeln. Die Entlohnung findet entweder pro erledigtem Job oder aber nach Wettbewerbsprinzip statt. Laut einer Befragung durch den Forschungsschwerpunkt Digitale Zukunft der Universitäten Bielefeld und Paderborn betreiben etwa 4% der deutschen Bevölkerung ab 15 Jahren Crowdworking, die meisten davon sind gut ausgebildet und zwischen 25 und 45 Jahren alt.[1]

Maximale Flexibilität und viel Know-How

Inzwischen haben schon viele Unternehmen gemerkt, welche immensen Vorteile das Crowdworking mit sich bringen kann: Dank der ausschließlich digitalen Zusammenarbeit im Crowdworking können Auftraggeber*innen auf das Know-How einer weltweiten Crowd zugreifen und so einfacher und schneller die perfekte Kurzzeit-Mitarbeiterin für spezifische Aufgaben finden. Gleichzeitig müssen sie sich nicht an Mitarbeiter*innen binden, sondern können ihren Bedarf flexibel an anstehende Projekte und Aufgaben anpassen.
Doch nicht nur die Unternehmen profitieren. Auch Crowdworker*innen genießen eine maximale Flexibilität – sowohl was Arbeitszeit als auch den eigenen Aufenthaltsort angeht. Gerade in Zeiten von Home-Schooling und Lockdown zahlt sich diese Flexibilität für viele aus.
Auch zeigen die Untersuchungen der Universitäten Bielefeld und Paderborn, dass Männer wie Frauen im Crowdworking gleichermaßen angestellt und bezahlt werden. Einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung macht diese neue Form der Arbeit also auch!

Große Flexibilität bringt auch großes Risiko

Aber natürlich bringt das Crowdworken nicht nur positive Aspekte mit sich. Crowdworker*innen sind nicht arbeitsrechtlich abgesichert. Aus diesem Grund ist das Crowdworken für viele lediglich eine Beschäftigung, der sie nebenher nachgehen, um sich etwas dazu zu verdienen.
Auch die unvorhersehbare Unregelmäßigkeit von geeigneten Jobs, die minimale Kommunikation zwischen Unternehmen und Mitarbeiter*innen und die verhältnismäßig geringe Vergütung, besonders im Bereich der Microtasks, halten viele von diesem Arbeitsmodell ab.

Trotzdem eine Chance für die Zukunft

Trotz Allem birgt das Crowdworking gerade in Zeiten einer globalen Pandemie mit seiner Flexibilität ein enormes Potenzial – für Arbeitnehmer*innen ebenso wie für Unternehmen.
Eine Gestaltungsoption, die einigen der genannten Nachteilen entgegenwirken würde, wäre beispielsweise das unternehmensinterne Crowdworking. Die Bertelsmann Stiftung schreibt dazu:

„Dabei stellt das Unternehmen eine unternehmensinterne Plattform zur Verfügung, auf der Abteilungen z.B. Projekte, Zusatzarbeiten oder Unterstützungsbedarfe anmelden können. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich dann zu diesen Aufgaben melden und ihre Kompetenzen einbringen. Unternehmen bietet dies die Möglichkeit, auftragsschwächere Zeiten sinnvoll zu nutzen oder bisher verborgenes Innovationspotential zu heben. Zudem können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Teilnahme an Projekten den eigenen Job um neue Aufgaben anreichern oder sich auf höherqualifizierte Stellen im Unternehmen bewerben“[2]

Es zeigt sich also, dass das Potenzial des Crowdworkings in Bezug auf eine Transformation hin zu einer Arbeitswelt der Zukunft nicht zu unterschätzen ist. Eine Möglichkeit zur Umsetzung bietet beispielsweise der Talentmarktplatz von tandemploy.

Nextexitfuture berät und unterstützt Sie auf diesem Weg in die Zukunft der Arbeit.
Kontaktieren Sie uns dazu gerne!

[1] https://pub.uni-bielefeld.de/download/2936990/2936992/TechnicalReport_Crowdworkerbefragung_FS_DigitaleZukunft.pdf

[2] https://www.zukunftderarbeit.de/2020/05/07/crowdwork-die-arbeitsform-der-zukunft-forschungsergebnisse/

Nele Hyner
Nele Hyner

Social Media Managerin und Studentin der Psychologie

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